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Den Männern wird Missachtung des indonesischen Ehegesetzes vorgeworfen.
Foto APA/LUCY PEMONI
Jakarta - Indonesien hat fünf Männer aus Saudi-Arabien wegen befristeter Ehen ("Muta") mit einheimischen Frauen abgeschoben. "Im Grunde ist das verdeckte Prostitution", sagte am Mittwoch der Leiter der Einwanderungsbehörde von Bogor, Yeyet Oking. "Sie tun es nicht, um eine Familie zu gründen, sondern zum kurzzeitigen Vergnügen." Die Männer seien in der Stadt Puncak südlich der Hauptstadt Jakarta festgenommen worden. Sie hätten das indonesische Ehegesetz missachtet und ihre Touristenvisa missbraucht.

Seit Jahren praktiziert

Nach Angaben des Beamten werden die vom Staat nicht anerkannten Zeitehen in Puncak, einem bei TouristInnen aus dem Nahen Osten beliebten Reiseziel, schon seit Jahren praktiziert. Die Bevölkerung reagiere mit Sorge auf die Entwicklung. Die in Indonesien als "Vertragsehen" bekannten Verbindungen werden vor islamischen Geistlichen geschlossen. Das Inselreich ist das Land, in dem die meisten MuslimInnen leben.

Frauenrechtlerinnen protestierten

Vizepräsident Jusuf Kalla hatte im Juni mit Äußerungen zu der Problematik heftige Kritik von Frauenrechtlerinnen provoziert. Der Politiker hatte bei einem Tourismus-Seminar gesagt, Zeitehen könnten wirtschaftlich von Nutzen für die einheimische Bevölkerung sein. Der Zeitung "Jakarta Post" zufolge bezeichnete er die Bemerkung später als Witz und sagte, tatsächlich habe er alternative Möglichkeiten vorgeschlagen, um arabische Touristen ins Land zu locken. (APA/Reuters)